Die Unitarische Gemeinde Budapest hat eine reiche Geschichte, die bis zur protestantischen Reformation im 16. Jahrhundert zurückreicht. Die Unitarische Kirche wurde 1568 in Siebenbürgen unter der Führung von Ferenc Dávid gegründet. Die Gemeinde in Budapest wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Zentrum für Unitarier in Ungarn. Im Laufe der Jahre hat die Gemeinde zahlreiche Herausforderungen gemeistert, darunter Kriege und politische Veränderungen, und blieb stets ihrem Glauben und der Religionsfreiheit treu.
Der Unitarismus basiert auf dem Glauben an einen einzigen Gott und verkündet die unteilbare Einheit Gottes nach den Lehren Jesu. Er fördert Rationalität in der Religion und unterstützt die Gewissensfreiheit. Unitarier schätzen Wahrheit, Gerechtigkeit und Mitgefühl und engagieren sich für interreligiösen Dialog und Gemeindedienst. Die Gemeinde in Budapest folgt diesen Prinzipien und bietet spirituelle Reflexion und gegenseitige Unterstützung.
Der Tempel der Unitarischen Gemeinde Budapest wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Ursprünglich fanden die Gottesdienste im Festsaal des Evangelischen Gymnasiums am Deák-Platz statt. Die heutige Kirche, die an der Ecke Nagy Ignác Straße und Alkotmány Straße liegt, wurde von dem renommierten Architekten Samu Pecz entworfen und am 26. Oktober 1890 eingeweiht. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude beschädigt, einschließlich der Zerstörung vieler seiner Glasfenster, die von der Firma Miksa Róth hergestellt wurden, und nach dem Krieg teilweise restauriert.
In Deutschland gibt es ebenfalls eine kleine, aber engagierte unitarische Gemeinschaft. Die Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft (DUR) wurde 1876 gegründet und hat ihren Sitz in Hamburg. Sie ist Teil der internationalen unitarischen und universalistischen Bewegung. Die Gemeinschaft betont die Freiheit des Glaubens und das Recht des Einzelnen, seine eigene spirituelle und religiöse Überzeugung zu entwickeln. Die DUR fördert humanistische Werte, Toleranz und den interreligiösen Dialog. Sie bietet eine Plattform für Menschen, die an einem offenen und rationalen Zugang zur Religion interessiert sind und engagiert sich in sozialen und ökologischen Projekten.
Der Gottesdienst findet jeden Sonntag um 11 Uhr vormittags statt.